Ein Sehnenriss, auch Tendinose genannt, kann aufgrund verschiedener Faktoren auftreten, die die strukturelle Integrität der Sehnen beeinträchtigen kann. Im Folgenden stellen wir Ihnen verschiedene Arten von Sehnenrupturen vor.
Was wären wir, hätten wir die Hände nicht? Die Bedeutung der Hände wird uns oft erst dann bewusst, wenn sie in ihren Funktionen eingeschränkt sind. Sei es zu Zeiten Michelangelos, als er die Sixtinische Kapelle gestaltete, zu Zeiten Mozarts oder Goethes – die Hände spielten und spielen zu jeder Zeit eine zentrale Rolle. Sie erlauben es uns Gedachtes in Geschriebenem festzuhalten, sind das Werkzeug unserer künstlerischen Freiheit und hauchen den Noten leben ein. Nicht umsonst nimmt die Hand ein großes Areal in unserer Großhirnrinde ein.
Ihre Bedeutung haben Hände nicht nur in Kunst und Kultur, sondern natürlich auch im Alltag und bei kaum einer anderen Körperregion hat die Feinmotorik eine ähnlich entscheidende Bedeutung. Umso wichtiger ist es, auch die kleinsten Beschwerden ernst zu nehmen und richtig behandelt zu wissen. Die Behandlung in der Handchirurgie ist dabei so vielfältig wie die Funktionen der Hand selbst und erstreckt sich u.a. über spezifische Ergotherapie bis hin zu komplexen operativen Eingriffen. Eine gute, individuelle Beratung der Patienten ist hierfür Voraussetzung.
Dr. med. Isabella Gruber
Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie
Die Hand ist ein äußerst komplexes und vielseitiges Organ, das für zahlreiche Funktionen des täglichen Lebens unerlässlich ist. Sie besteht aus verschiedenen Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen, Nerven und Blutgefäßen, die harmonisch zusammenarbeiten, um Bewegungen und Empfindungen zu ermöglichen. Die Hand besteht aus folgenden anatomischen Strukturen:
Knochen
Die Knochen der Hand bilden das stabile Grundgerüst und sind essenziell für ihre vielfältigen Funktionen. Sie verleihen der Hand Struktur und Stabilität, ermöglichen durch zahlreiche Gelenke eine präzise Beweglichkeit und dienen als Hebel, über die Muskeln Kraft übertragen können. Gleichzeitig schützen sie wichtige Strukturen wie Nerven, Blutgefäße und Sehnen vor Verletzungen. Ohne dieses ausgeklügelte Knochensystem wäre die Hand weder stabil noch beweglich genug, um die komplexen Aufgaben des Alltags zu meistern. Die Hand setzt sich aus insgesamt 27 Knochen zusammen, die sich in drei Abschnitte gliedern lassen:
- Handwurzelknochen (Carpalia)
8 kleine Knochen bilden die Verbindung zum Unterarm. - Mittelhandknochen (Metacarpalia)
Das Gerüst der Handfläche besteht aus 5 Röhrenknochen. - Fingerknochen (Phalangen)
Jeder Finger hat 3 Glieder (außer der Daumen, der nur 2 Glieder hat). Insgesamt kommen die Finger also auf 14 Knochen pro Hand.
Gelenke
Die Gelenke der Hand ermöglichen ihre Beweglichkeit und Vielseitigkeit. Durch die Gelenke können Sie Finger, Daumen und Hand in verschiedene Richtungen bewegen. Sie sorgen dafür, dass die Hand flexibel bleibt, während gleichzeitig gezielte und kontrollierte Bewegungen möglich sind. Ohne Gelenke wäre die Hand steif und ihre Funktion stark eingeschränkt. Die wichtigsten Gelenke der Hand sind:
- Handgelenk
Es stellt die Verbindung zwischen Unterarm und Handwurzelknochen her. - Fingergrundgelenke
Sie ermöglichen das Beugen und Strecken der Finger. - Daumensattelgelenk
Dieses Gelenk ermöglicht die opponierende Bewegung des Daumens (Daumen gegen Finger legen).
Muskeln und Sehnen
Die Muskeln erzeugen die notwendige Kraft, um Finger, Daumen und Hand zu bewegen. Die Sehnen übertragen diese Muskelkraft auf die Knochen, was gezielte Bewegungen ermöglicht. Zusammen gewährleisten sie sie sowohl kraftvolle Griffe als auch filigrane, kontrollierte Tätigkeiten. Diese Muskeln und Sehnen prägen den Aufbau der Hand:
- Extrinsische Muskeln
Die Muskeln des Unterarms, die Sehnen zur Hand ziehen, ermöglichen kräftige Bewegungen. - Intrinsische Muskeln
Feine Muskeln innerhalb der Hand sind für die Feinmotorik zuständig. - Sehnen
Sie verbinden die Muskeln mit den Knochen und ermöglichen die Beweglichkeit der Hand.
Nerven und Blutgefäße
Die Nerven erlauben die Empfindung von Berührung, Temperatur, Schmerz und Druck. Sie steuern zudem die Bewegung der Hand, indem sie Signale vom Gehirn zu den Muskeln leiten.
Die Blutgefäße versorgen die Hand mit Sauerstoff und Nährstoffen, die für die Funktion und Gesundheit von Muskeln, Sehnen, Knochen und Haut wichtig sind. Gleichzeitig transportieren sie Abfallstoffe ab und unterstützen die Wundheilung bei Verletzungen.
Ohne Nerven und Blutgefäße könnte die Hand weder fühlen noch sich bewegen oder ausreichend versorgt werden. Essenziell für funktionierende Hände sind:
- Medianusnerv (Nervus medianus)
Er versorgt Handfläche, Daumen, Zeige- und Mittelfinger. - Ulnarnerv (Nervus ulnaris)
Er ist zuständig für den kleinen Finger und Teile des Ringfingers. - Radialisnerv (Nervus radialis)
Dieser steuert die Streckbewegung der Finger und Hand. - Blutgefäße
Sie versorgen die Hand mit Sauerstoff und Nährstoffen (z. B. Speichenarterie/Arteria radialis).
Haut und Sinneszellen
Die Haut schützt die inneren Strukturen wie Knochen, Muskeln, Sehnen und Nerven vor Verletzungen, Druck und äußeren Einflüssen. Sie ist zugleich flexibel und widerstandsfähig, um Bewegungen der Hand mitzumachen.
In der Haut befinden sich zahlreiche Sinneszellen (Rezeptoren), die auf Berührung, Druck, Temperatur und Schmerz reagieren. Durch sie können Sie Ihre Umwelt wahrnehmen – z. B. durch das Ertasten der Oberfläche eines Gegenstands oder durch das Spüren von Hitze und Kälte.
Zusammen sorgen Haut und Sinneszellen dafür, dass die Hand als Sinnesorgan funktioniert und feinste Reize aufnehmen kann, während sie gleichzeitig vor äußeren Einflüssen geschützt bleibt.
Die Hand hat vielfältige Funktionen, die durch ihren einzigartigen Aufbau ermöglicht werden:
- Greifen
Mit den Händen lassen sich Gegenstände halten, tragen oder bearbeiten/formen. - Feinmotorik
Präzise Bewegungen z. B. Schreiben, Zeichnen, Nähen oder das Spielen von Instrumenten sind durch die Hände möglich. - Kraftausübung
Durch festen Griff oder Druck können Sie schwere Lasten heben oder z. B. mit dem Hammer umgehen. - Tasten
Die Hand enthält zahlreiche Sinneszellen zur Wahrnehmung von Temperatur, Schmerz und Druck. - Gestik und Kommunikation
Hände werden zur nonverbalen Kommunikation genutzt (Gesten, Zeichensprache). - Schutz und Reflexe
Automatische Bewegungen der Hände sollen den Körper schützen, z. B. durch das blitzschnelle Abfedern bei einem Sturz.
- Traumatische Verletzungen
Diese stehen unmittelbar mit einem Trauma im Zusammenhang. - Chronische Verletzungsfolgen (posttraumatisch)
Sie sind oft die Folge primär übersehener Verletzungen oder Folge von schweren traumatischen Verletzungen, die nach dem Trauma zu degenerativen Prozessen führen. Oftmals ist es nur durch eine differenzierte und detaillierte Untersuchung möglich hier spezifische Zusammenhänge zu erkennen und gegebenenfalls weitere Verletzungsfolgen zu verhindern. - Chronisch-degenerative Veränderungen
Hierbei handelt es sich um Erkrankungen, die nicht in einem direkten oder mittelbarem Zusammenhang mit einem Trauma stehen und oftmals mit der Art der Beanspruchung der Hand über einen längeren Zeitraum verbunden sind.
- Zu den häufigen Beschwerden an der Hand zählen unter anderem das Karpaltunnelsyndrom, der Schnappfinger, Nervenengpasssyndrome, Sehnenscheidenentzündungen, Ganglien und Bewegungseinschränkungen der Finger.
- Chronische-posttraumatische Handverletzungen sind zum Beispiel Gefügestörungen der Handwurzelknochen, fehlende Knochenheilung oder Band- und Sehnenverletzungen.
- Chronisch-degenerative Beschwerden an der Hand sind u.a. die Finger – und Handgelenksarthrose sowie die Rhizarthrose (Daumensattelgelenksarthrose).
Bei akuten oder auch chronischen Beschwerden an der Hand sind Sie bei uns richtig. Frau Dr. Gruber besitzt die Zusatzbezeichnung Handchirurgie und hat in diesem Fachbereich langjährig Erfahrung.
Insbesondere aufgrund der Komplexität der ineinandergreifenden Handfunktionen ist eine fachspezifische Untersuchung oftmals dringend notwendig, um rechtzeitig entsprechende Behandlungsmaßnahmen einleiten zu können. So können bestenfalls Dauer- und Folgeschäden vermieden werden.
Die Behandlungsmöglichkeiten an der Hand erstrecken sich von konservativen Maßnahmen bis hin zu komplexen operativen Eingriffen. Insbesondere die Entscheidung über Maßnahmen zur Ruhigstellung oder zur frühzeitigen Beübung bei Handverletzungen ist für deren Funktion von zentraler Bedeutung.
Auch Spritzenanwendungen und Hyaluronsäurebehandlungen sowie spezielle Formen der Ergo – und Physiotherapie finden in der konservativen Behandlung von Handbeschwerden oft Anwendung. In einigen speziellen Fragestellungen lässt sich auch durch einfache operative Maßnahmen eine sehr gute Beschwerdelinderung erzielen.
Sehnenverletzungen: Welche gibt es?
Sehnen sind dazu da, die Kraft eines Muskels auf einen Knochen zu übertragen. Sie haben nur wenige Zellen, die sich langsam teilen und dabei das Gewebe erneuern. Aufgrund des Stoffwechsels benötigen Sehnenverletzungen länger um zu heilen.
Unterschied Arthrose und Arthritis
Arthrose gilt als eine der häufigsten Gelenkerkrankungen, die durch die Zerstörung der Knorpelschicht eines Gelenks einhergeht. Von Arthrose abzugrenzen ist die Arthritis, eine entzündliche Gelenkserkrankung, die schubweise verlaufen kann.