Schmerzen beim Gehen, Treppensteigen oder Aufstehen aus dem Sitzen – wenn das Kniegelenk zunehmend Probleme bereitet, kann dahinter mehr als nur eine vorübergehende Überlastung stecken. Häufig liegt die Ursache in einem schleichenden Knorpelabbau, der zu funktionellen Einschränkungen und dauerhaften Beschwerden führt. Besonders betroffen sind Menschen ab dem mittleren Lebensalter, doch auch Jüngere können darunter leiden. Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den Anzeichen und Ursachen dieser Gelenkveränderung ist entscheidend, um Beschwerden zu lindern und die Beweglichkeit möglichst lange zu erhalten. Im Folgenden geben wir Ihnen grundlegende Infos zum Thema Gonarthrose, also Arthrose im Knie.

Was ist Gonarthrose im Knie?
Bei Gonarthrose handelt es sich um eine chronische, nicht-entzündliche Gelenkerkrankung, bei der der schützende Knorpel zwischen Oberschenkelknochen, Schienbein und Kniescheibe allmählich abgebaut wird.
Im gesunden Knie sorgt dieser Knorpel für eine reibungslose Bewegung und wirkt als Stoßdämpfer. Wird er jedoch dünner oder rau, reiben die Knochen bei Bewegung direkt aufeinander – das führt zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit.
Die Gonarthrose kann sich schleichend entwickeln und unterschiedliche Bereiche des Kniegelenks betreffen. Sie gehört zu den häufigsten Formen der Arthrose, insbesondere bei älteren Menschen oder bei Personen mit starker Belastung der Knie durch Beruf, Sport oder Übergewicht.
Welche Beschwerden gehen mit Arthrose im Knie einher?
Kniearthrose kann eine Vielzahl von Beschwerden verursachen, die sich schleichend entwickeln und im Verlauf der Erkrankung zunehmen. Die Symptome treten häufig belastungsabhängig auf und können mit der Zeit auch in Ruhe bestehen bleiben. Typische Beschwerden sind:
- Knieschmerzen
Anfangs schmerzt das Knie meist nur bei Belastung – etwa beim Gehen, Treppensteigen oder längerem Stehen. Mit fortschreitender Arthrose treten die Schmerzen auch in Ruhe oder nachts auf. - Anlaufschmerzen
Nach Ruhephasen, z. B. am Morgen oder nach längerem Sitzen, fällt der erste Bewegungsversuch besonders schwer. Das Knie fühlt sich steif an, der Schmerz lässt jedoch oft nach einigen Schritten nach. - Bewegungseinschränkungen
Die Beweglichkeit des Knies nimmt ab. Besonders das Beugen oder vollständige Strecken kann zunehmend schwerfallen. - Gelenksteifigkeit
V. a. nach Ruhe oder Kälte fühlt sich das Kniegelenk steif an. Das betrifft häufig die Morgenstunden oder längere Sitzphasen. - Schwellung und Überwärmung
Bei Reizungen oder begleitenden Entzündungen kann das Knie anschwellen, überwärmt sein und sich prall anfühlen. - Knirschen oder Reiben im Gelenk
Bei Bewegung empfinden viele Betroffene ein unangenehmes Gefühl im Knie, verursacht durch die unebenen Knorpelflächen. Oft geht damit auch ein knackendes, knirschendes Geräusch einher. - Instabilitätsgefühl
Einige Menschen berichten davon, dass sich das Knie „unsicher“ oder „wackelig“ anfühlt und sie keinen festen Halt haben – vor allem beim Gehen auf unebenem Untergrund. - Fehlstellungen
Im Spätstadium kann es zu sichtbaren Veränderungen wie O-Beinen oder X-Beinen kommen, die zusätzlich Schmerzen und Belastungen verstärken.
Welche Arten von Gonarthrose gibt es?
Das Knie besteht aus drei Hauptgelenkanteilen (Kompartmenten). Die Arthrose kann in einem oder mehreren dieser Bereiche auftreten:
- Mediale Gonarthrose
Diese Form betrifft den inneren Gelenkanteil zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein (mediales Tibiakompartment). Sie ist die häufigste Art der Gonarthrose, da das Körpergewicht beim Gehen überwiegend auf der Innenseite des Knies lastet. - Laterale Gonarthrose
Hier ist der äußere Gelenkabschnitt (laterales Tibiakompartment) betroffen. Sie tritt seltener auf, kann aber besonders schmerzhaft sein und geht häufig mit einer X-Bein-Fehlstellung einher. - Retropatellare Gonarthrose
Bei dieser Form liegt der Verschleiß hinter der Kniescheibe (zwischen Kniescheibe und Oberschenkelknochen). Typische Beschwerden treten beim Treppensteigen, Hocken oder längeren Sitzen mit angewinkeltem Knie auf. - Pangonarthrose
Wenn alle drei Gelenkabschnitte gleichzeitig betroffen sind, spricht man von einer Pangonarthrose. Diese Form ist meist fortgeschritten und mit deutlicher Bewegungseinschränkung sowie chronischen Schmerzen verbunden.
Welche Ursachen hat Gonarthrose im Knie?
Die Auslöser der Kniearthrose sind vielfältig – oft spielen mehrere Faktoren zusammen.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen primärer und sekundärer Gonarthrose:
Primäre Gonarthrose
Diese Form entsteht ohne eindeutig erkennbare Ursache. Sie wird v. a. mit dem natürlichen Alterungsprozess in Verbindung gebracht. Im Laufe der Jahre nutzt sich der Gelenkknorpel durch ständige Belastung allmählich ab. Mögliche begünstigende Faktoren dafür sind:
- Genetische Veranlagung
- Alter (häufig ab dem 50. Lebensjahr)
- Übergewicht, das die Kniegelenke dauerhaft stark belastet
- Bewegungsmangel, der die Knorpelernährung beeinträchtigt
Hier liegt eine konkrete Ursache bzw. Vorerkrankung vor, die den Knorpelverschleiß beschleunigt oder frühzeitig auslöst. Häufige Ursachen in diesem Zusammenhang sind:
- Verletzungen wie Meniskusrisse, Kreuzbandrisse oder Knochenbrüche im Bereich des Knies
- Fehlstellungen der Beine (z. B. O-Beine oder X-Beine), die den Knorpel ungleichmäßig belasten
- Chronische Überlastung durch schwere körperliche Arbeit oder intensiven Sport
- Entzündliche Gelenkerkrankungen, etwa rheumatoide Arthritis
- Stoffwechselstörungen wie Gicht oder Diabetes mellitus
- Frühere Operationen am Kniegelenk
Wie erfolgt die Diagnostik der Kniearthrose?
Die Diagnose einer Gonarthrose basiert auf mehreren Schritten und zielt darauf ab, die genaue Ursache der Beschwerden sowie das Ausmaß des Knorpelverschleißes zu bestimmen. Ein strukturierter Ablauf hilft dabei, andere mögliche Erkrankungen auszuschließen und die passende Therapie einzuleiten.
Anamnese
Im ersten Schritt fragen wir Sie gezielt nach:
- Art, Dauer und Intensität Ihrer Schmerzen
- Begleitbeschwerden wie Schwellungen oder Steifheit
- Alltagseinschränkungen und bisherige Behandlungen
- Risikofaktoren wie Verletzungen, Fehlstellungen oder familiäre Vorbelastung
Körperliche Untersuchung
Nun untersuchen wir Ihr Knie auf Schwellungen, Fehlstellungen, Bewegungseinschränkungen und Druckschmerz. Auch das Gangbild, die Beinachse und die Stabilität des Gelenks geben uns wichtige Hinweise.
Bildgebende Verfahren
Zur Sicherung der Diagnose kommen folgende Methoden zum Einsatz:
- Röntgen
Dies ist das wichtigste bildgebende Verfahren zur Beurteilung des Gelenkspalts, von knöchernen Veränderungen, Fehlstellungen oder Gelenkverformungen. - Ultraschall
Die Sonographie ist hilfreich zur Darstellung von Gelenkergüssen, Schleimbeutelentzündungen oder Weichteilveränderungen. - MRT
Die Magnetresonanztomographie wird eingesetzt, um den Zustand des Knorpels, der Menisken, Bänder und Weichteile genauer zu beurteilen – besonders in frühen Stadien der Arthrose oder bei unklaren Beschwerden. - Laboruntersuchungen (bei Bedarf)
Wenn ein entzündlicher Prozess vermutet wird – z. B. im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung – können Blutuntersuchungen sinnvoll sein. Sie helfen, andere Ursachen wie Gicht oder eine bakterielle Entzündung auszuschließen.
Die Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebender Diagnostik ermöglicht uns eine verlässliche Einschätzung, wie weit die Gonarthrose fortgeschritten ist – und welche Behandlungsoptionen sich anbieten.
Behandlung von Gonarthrose im Knie in Frankfurt
Die Behandlung des Kniegelenkverschleißes in unserer Privatpraxis für Orthopädie und Traumatologie in Frankfurt verfolgt das Ziel, Schmerzen zu lindern, Ihre Gelenkfunktion zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
Je nach Schweregrad und individuellen Faktoren kommen verschiedene Therapieansätze infrage:
Konservative Behandlungsmethoden
Im Frühstadium der Gonarthrose stehen nicht-operative Maßnahmen im Vordergrund:
- Physiotherapie
Gezielte Übungen stärken die umliegende Muskulatur, verbessern die Beweglichkeit und stabilisieren das Kniegelenk. - Gewichtsreduktion
Übergewicht belastet die Kniegelenke zusätzlich. Eine Gewichtsabnahme kann den Druck auf das Gelenk mindern und Symptome lindern. - Medikamentöse Therapie
Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente können Beschwerden reduzieren. - Orthopädische Hilfsmittel
Einlagen oder Bandagen unterstützen das Gelenk und können Fehlstellungen korrigieren. - Sport und MTT
Durch gelenkschonende Sportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking lässt sich die Muskulatur rund um das Knie stärken, was die Gelenkstabilität verbessern und Schmerzen lindern kann. Gleichzeitig wird die Knorpelernährung durch die Bewegung gefördert, was dem Fortschreiten der Arthrose entgegenwirken kann. Die medizinische Trainingstherapie (MTT) ermöglicht zudem einen strukturierten Muskelaufbau – unter fachlicher Anleitung – und hilft, Fehlbelastungen zu vermeiden. Richtig dosiert, kann regelmäßige Bewegung den Krankheitsverlauf deutlich positiv beeinflussen.
Operative Behandlungsmethoden
Wenn konservative Maßnahmen nicht mehr ausreichen, können operative Eingriffe erwogen werden:
- Arthroskopie
Diese minimalinvasive Gelenkspiegelung ermöglicht die Entfernung von Knorpelabrieb oder Meniskusschäden. - Umstellungsosteotomie
Hierbei erfolgt eine chirurgische Korrektur von Fehlstellungen, um die Belastung im Gelenk neu zu verteilen. - Knieendoprothese
Bei fortgeschrittener Kniearthrose ist die Implantation eines künstlichen Kniegelenks oft empfehlenswert.
Spezielle Therapieangebote in der Praxis von Dr. Tabrizi in Frankfurt
In unserer Privatpraxis für Orthopädie und Traumatologie in Frankfurt bieten wir neben den klassischen Behandlungsmethoden auch weiterführende innovative Therapien an, die sich optimal zur allgemeinen Behandlung kombinieren lassen:
- Peri- und intraartikuläre Infiltrationen
Die Injektion entzündungshemmender Substanzen direkt in das betroffene Gelenk oder umliegendes Gewebe hilft bei der Schmerzreduktion und Entzündungshemmung. - Plättchenreiches Plasma (PRP)-Therapie
Bei der Eigenblutbehandlung injizieren wir wachstumsfaktorreiches Plasma in Ihr Gelenk, um Heilungsprozesse zu fördern und den Knorpelabbau zu verlangsamen. Mehr Informationen zu dieser Behandlungsmöglichkeit erhalten Sie auch hier: Eigenbluttherapie bei Arthrose: Wie funktioniert das Verfahren? - Kinesio-Taping
Elastische Tapes unterstützen die Gelenkfunktion und Schmerzlinderung. - Akupunktur
Wir setzen besondere Nadeln an spezifischen Punkten zur Schmerzreduktion und Förderung der Selbstheilungskräfte.
Arthrosetherapie in Frankfurt: Hilfe bei Gonarthrose im Knie
Gonarthrose zählt zu den häufigsten Ursachen für Kniebeschwerden im Erwachsenenalter und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Umso wichtiger ist eine frühzeitige und gezielte Behandlung, die nicht nur die Symptome lindert, sondern auch das Fortschreiten des Gelenkverschleißes verlangsamt.
In unserer Orthopädischen Privatpraxis in Frankfurt erhalten Sie eine umfassende Betreuung – von der fundierten Diagnostik bis zur individuellen Therapieplanung. Mit modernen, schonenden Verfahren wie PRP-Therapie, speziellen Injektionen oder weiteren unterstützenden Maßnahmen bieten wir Ihnen zahlreiche Möglichkeiten, Schmerzen nachhaltig zu reduzieren und die Beweglichkeit zu fördern.
Wer unter Kniearthrose leidet, findet bei uns eine kompetente Anlaufstelle für eine maßgeschneiderte Behandlung auf dem neuesten Stand der medizinischen Erkenntnisse. Kontaktieren Sie uns einfach, um einen Termin zu vereinbaren!
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