Was ist eine Wirbelblockade?

Und wie lässt sie sich lösen?

In der heutigen schnelllebigen Welt kann es leicht passieren, dass wir unseren Körper überstrapazieren – sei es z. B. durch Arbeit, Sport oder alltägliche Bewegungen. Häufige Folgen davon sind Rückenschmerzen, die verschiedene Ursachen haben können. Die sog. Wirbelblockade ist eine davon.

Hierbei handelt es sich um einen Zustand, der oft starke Beschwerden verursacht und die Beweglichkeit erheblich einschränken kann. Obwohl der Begriff „Wirbelblockade“ weit verbreitet ist, bleibt für viele unklar, was genau dahintersteckt. Im Folgenden klären wir Sie auf und zeigen Ihnen, wie wir diesen Befund behandeln können.

Wirbelblockade lösen | Release vertebral blockage
Was sind Wirbel?

Wirbel sind die knöchernen Bausteine der Wirbelsäule, die zusammen eine flexible und stabile Achse im menschlichen Körper bilden. Jeder Wirbel besteht aus mehreren Komponenten:

Wirbelkörper
Der Wirbelkörper ist der vordere Teil eines Wirbels und bildet den größten Teil der Masse. Er ist rundlich geformt und trägt das Gewicht der über ihm liegenden Wirbel und des Rumpfes.

Wirbelbogen
Der Wirbelbogen erstreckt sich nach hinten vom Wirbelkörper und umschließt den Wirbelkanal, in dem sich das Rückenmark befindet. Er besteht aus zwei Wirbelbogenwurzeln und einem Dornfortsatz.

Querfortsätze
Jeder Wirbel hat zwei Querfortsätze. Sie stehen seitlich aus dem Wirbelbogen hervor. An ihnen setzen Muskeln und Bänder an, die für die Stabilisierung der Wirbelsäule wichtig sind.

Dornfortsatz
Der Dornfortsatz ist ein nach hinten ragender Fortsatz, an den sich ebenfalls Muskeln und Bänder anheften. Er dient auch als Hebelarm für die Rückenmuskulatur.

Gelenkfortsätze (Facettengelenke)
Diese Fortsätze befinden sich an den Seiten der Wirbelbögen und bilden Gelenke mit benachbarten Wirbeln. Sie ermöglichen Bewegungen der Wirbelsäule wie Biegen und Drehen.

Zwischenwirbelloch
Zwischen den Wirbeln befinden sich seitlich die Zwischenwirbellöcher, durch die Nervenwurzeln aus dem Rückenmark austreten und zu den verschiedenen Körperregionen führen.

Bandscheiben
Die Bandscheiben sind weiche, aber widerstandsfähige Strukturen aus Knorpelgewebe, die sich zwischen den Wirbelkörpern befinden. Sie dienen als Stoßdämpfer und ermöglichen eine gewisse Flexibilität der Wirbelsäule.

Zusammen bilden diese Bestandteile jeden einzelnen Wirbel, der sich durch seine spezifische Form und Größe je nach Position in der Wirbelsäule unterscheidet (Hals-, Brust-, Lendenwirbel etc.). Die Wirbel sind nicht nur für die mechanische Unterstützung des Körpers wichtig, sondern auch für den Schutz des Rückenmarks und die Übertragung von Kräften und Bewegungen innerhalb der Wirbelsäule.

Was ist eine Wirbelblockade?

Bei einer Blockade kommt es dazu, dass ein Wirbel seine normale Beweglichkeit verliert. Manchmal sind auch gleich mehrere Wirbel betroffen. Eine Blockade kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, z. B.:

Muskelverspannungen
Häufig entstehen Wirbelblockaden durch Muskelverspannungen, die auf Überlastung, Fehlhaltungen, Stress oder plötzliche Bewegungen zurückzuführen sind. Die umliegenden verspannten Muskeln können die Wirbel folglich in eine Position ziehen, in der sie nicht mehr frei beweglich sind.

Veränderungen der Facettengelenke
Die Facettengelenke sind die kleinen Gelenke zwischen den Wirbeln, die für die Beweglichkeit der Wirbelsäule sorgen. Bei einer Blockade können sich diese Gelenke verhaken. Das bringt eine eingeschränkte Beweglichkeit mit sich.

Bandscheibenprobleme
Manchmal kann auch eine Bandscheibe in der Nähe eines Wirbels anschwellen oder sich verlagern, was zu einer Blockade führen kann – besonders dann, wenn sie auf Nervenstrukturen drückt oder diese reizt.

Mögliche Symptome einer Wirbelblockade

Lokale Schmerzen
Beschwerden im Bereich der blockierten Wirbel können akut oder chronisch sein. Patientinnen und Patienten beschreiben die Schmerzen als dumpf, stechend oder ziehend. Sie können sich bei Bewegung verstärken oder auch in Ruhe bestehen bleiben.

Bewegungseinschränkungen
Die blockierten Wirbel führen oft zu einer eingeschränkten Beweglichkeit der Wirbelsäule in bestimmte Richtungen. Das Drehen oder Biegen des Rückens kann schmerzhaft oder nur eingeschränkt möglich sein.

Muskelverspannungen
Um die blockierten Wirbel herum können sich die Muskeln verspannen, weil sie die betroffene Region stabilisieren wollen. Diese Verspannungen können zusätzliche Schmerzen verursachen und die Beweglichkeit weiter einschränken.

Ausstrahlende Schmerzen
Manchmal strahlen die Schmerzen von der blockierten Stelle aus. Sie können sie dann bis in benachbarte Regionen wie Schultern, Arme, Gesäß oder Beine spüren. Dies hängt von der Lage der betroffenen Wirbel und den betroffenen Nervenwurzeln ab.

Muskel- und Sensibilitätsstörungen
In schwereren Fällen können durch die Blockade auch Muskelschwächen oder Taubheitsgefühle in den betroffenen Bereichen auftreten. Sie können auf eine Irritation oder Kompression der Nervenwurzeln hinweisen.

Steifheit und Spannungsgefühl
Betroffene berichten oft von einem Gefühl der Steifheit und Spannung im betroffenen Bereich der Wirbelsäule, insbesondere nach längerem Sitzen oder Liegen.

Nicht alle Symptome treten sofort auf und sind in gleicher Intensität vorhanden. Zudem können die Symptome von Person zu Person variieren.

Diagnostik einer Wirbelblockade

Die Diagnose einer Wirbelblockade erfolgt durch eine sorgfältige klinische Untersuchung in unserer Privatpraxis für Orthopädie und Traumatologie in Frankfurt. Zunächst befragen wir Sie zu Ihren Symptomen, dem Beginn Ihrer Beschwerden und eventuellen Verletzungen oder vorherigen Behandlungen. Es folgt eine körperliche Untersuchung. Wir achten dabei auf Anzeichen von Muskelverspannungen, Schwellungen oder Asymmetrien. Durch gezielte Druckpunkte und Bewegungstests identifizieren wir den Bereich der Wirbelsäule, der von der Blockade betroffen ist.

Nun folgen bestimmte Tests: Wir bitte Sie, verschiedene Bewegungen auszuführen (z. B. Biegen, Drehen und Beugen der Wirbelsäule). Dabei überprüfen wir, ob und wo es zu Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen kommt. Es können auch neurologische Tests zum Tragen kommen, um abzuklären, ob es Hinweise auf Nervenirritation oder Kompression gibt.

In den meisten Fällen ist eine Wirbelblockade eine klinische Diagnose, die auf den Symptomen und der körperlichen Untersuchung basiert. Manchmal ziehen wir Röntgenaufnahmen hinzu – z. B., um andere mögliche Ursachen für die Beschwerden auszuschließen oder um festzustellen, ob zusätzlich Bandscheibenprobleme oder strukturelle Veränderungen vorliegen.

Wirbelblockade, Bandscheibenvorwölbung, Bandscheibenvorfall – Differentialdiagnostik nötig

Es gibt verschiedene Befunde, die ähnliche Symptome auslösen können. Sie haben jedoch komplett unterschiedliche Ursachen und damit auch Therapieansätze. Für die richtige Behandlungsplanung gilt es für uns daher herauszufinden, welche Grundsituation bei Ihnen vorliegt.

Wirbelblockade

  • Ursache
    Eine Wirbelblockade entsteht durch eine vorübergehende Einschränkung der Beweglichkeit eines Wirbels oder mehrerer Wirbel in der Wirbelsäule. Diese kann durch Muskelverspannungen, Fehlhaltungen, Überlastung oder plötzliche Bewegungen entstehen.
  • Symptome
    Charakteristisch sind lokale Schmerzen im Bereich der Blockade, Bewegungseinschränkungen, Verspannungen der umliegenden Muskulatur und möglicherweise Ausstrahlungen der Schmerzen in benachbarte Regionen.

Bandscheibenvorwölbung

  • Ursache
    Bei einer Bandscheibenvorwölbung ist der äußere Faserring einer Bandscheibe durch Belastung oder Verschleiß geschwächt. Dies führt dazu, dass der innere, gelartige Kern der Bandscheibe nach außen drückt oder sich vorwölbt. Allerdings bricht er nicht durch den Faserring hindurch.
  • Symptome
    Die Bandscheibenvorwölbung kann zu Rückenschmerzen führen, die oft lokalisiert sind. Je nach Lage Vorwölbung können auch Ausstrahlungen der Schmerzen auftreten. Auch Taubheitsgefühle oder Schwäche in den betroffenen Bereichen sind möglich.

Mehr zu diesem Befund erfahren Sie auch hier: Bandscheibenvorwölbung behandeln: Das müssen Sie wissen

Bandscheibenvorfall

  • Ursache
    Bei einem Bandscheibenvorfall tritt der innere, gelartige Kern einer Bandscheibe durch einen Riss oder eine Schwachstelle im äußeren Faserring aus. Dies kann aufgrund plötzlicher Belastung, Verschleiß oder degenerativer Veränderungen geschehen.
  • Symptome
    Ein Bandscheibenvorfall geht mit Schmerzen, die oft stark sind und in benachbarte Regionen wie Arme oder Beine ausstrahlen können, einher. Zusätzlich können – abhängig von der Lage des Vorfalls und der betroffenen Nervenwurzeln – neurologische Symptome wie Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Muskelschwäche auftreten.

Weitere Informationen erhalten Sie hier: Bandscheibenvorfall behandeln: Diese Möglichkeiten gibt es

Wirbelblockade lösen in Frankfurt

Haben wir eine Wirbelblockade bei Ihnen diagnostiziert, so kann die Behandlung direkt in unserer Praxis in Frankfurt erfolgen. Die Therapie zielt darauf ab, die normale Beweglichkeit der blockierten Wirbel wiederherzustellen, die Schmerzen zu lindern und weitere Komplikationen zu vermeiden.

Das Mittel der Wahl ist die Chirotherapie. Mit speziellen manuellen Techniken mobilisieren und manipulieren wir dabei den blockierten Wirbel. In diesem Zusammenhang sprechen viele Personen von „einrenken“. Es gibt ein knackendes, ploppendes Geräusch, wenn der Wirbel wieder in seiner normalen Position ankommt und die normale Beweglichkeit der Wirbelsäule wiederhergestellt ist. Zur Therapie einer Wirbelblockade eignen sich auch Traktionsbehandlungen, die einen ähnlichen Ansatz haben.

Je nach individuellem Fall können zusätzlich Schmerzmittel wie nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAR) zur kurzfristigen Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden. Wir können Ihnen auch Muskelrelaxantien verschreiben, um die Muskelverspannungen zu reduzieren, die oft mit einer Wirbelblockade verbunden sind.

In einigen Fällen können wir Injektionen direkt an die blockierte Stelle oder um die Nervenwurzeln herum verabreichen, um Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren. Kontaktieren Sie uns einfach, um einen Termin zu vereinbaren! Nach einer sorgfältigen Untersuchung gehen wir Ihren Befund an.

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